Tuesday, October 3, 2017

USA senden Signale der Bereitschaft zu Verhandlungen mit Nordkorea, aber ...


Pentagon

USA wollen im Nordkorea-Konflikt nicht klein beigeben - Experte

© AFP 2017/ Staff
POLITIK
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Die USA senden Signale der Bereitschaft zu Verhandlungen mit Nordkorea, fürchten sich jedoch davor, den ersten Schritt zu tun, sagt Dr. Juri Potschta, Professor an der Russischen Universität für Völkerfreundschaft. Das berichtet das Portal rueconomics.ru.
Dies deute auf eine Spaltung innerhalb der amerikanischen Eliten und auf eine fehlende Einigung bezüglich des Korea-Problems hin, so der Politologe.
Dem Pentagon-Chef James Mattis zufolge führen die USA keine Verhandlungen mit Nordkorea, „prüfen jedoch eine solche Möglichkeit“.
"Wir prüfen die Möglichkeiten für ein Gespräch mit dem Norden (Nordkorea – Anm. d. Red.)… Aber entsprechend der Anweisung der Präsidenten sprechen wir nicht mit ihnen… Wir führen keine Verhandlungen mit ihnen, bis die rechte Zeit dafür kommt, bis sie selbst ein Gespräch beginnen wollen“, sagte Mattis bei Anhörungen im Senat.
US-Außenminister Rex Tillerson sagte am Samstag, die USA „unterstützen“ den Kurs auf Verhandlungen mit Pjöngjang. Einen Tag danach erklärte US-Präsident Donald Trump, der Versuch, Kontakte mit Nordkorea anzubahnen, habe keinen Sinn.
„Die Länder sind der Unberechenbarkeit, der Abenteuerlichkeit und der Aggressivität Pjöngjangs überdrüssig. Es ist klar, dass Nordkorea seine Souveränität verteidigt. Aber es überschreitet dabei, wie man so sagt, die Notwehr“, zitiert das Portal den Politologen.
Ihm zufolge hat sich Trump zu einer aggressiven Rhetorik gegenüber dem nordkoreanischen Staatschef hinreißen lassen. Ein Teil der amerikanischen politischen Eliten sowie der Bevölkerung wie auch ein Teil der westeuropäischen Verbündeten würden an der Legitimität Trumps zweifeln. Und Trump versuche, sich als strenger, harter Chef auszugeben, der jeder Herausforderung gerecht werden könne, so der Experte.
Aber es bestünden Regeln der Diplomatie, und in der amerikanischen Führungsspitze gebe es recht vernünftige Menschen, sie seien sich klar darüber, dass es gefährlich sei, im Streit mit Pjöngjang die Spieleinsätze zu erhöhen, denn so etwas würde im Nichts enden. Spannungen müssten gemildert und Brücken geschlagen werden – über Russland, Japan oder China, so der Experte.
Ihm zufolge verhält sich die größte Weltmacht heute in außenpolitischer Hinsicht unangemessen. Es sei zu einer Spaltung in den Eliten gekommen — ein Teil unterstütze Trump und ein weiterer Teil setzte sich gegen ihn ein. Es gebe Differenzen zwischen dem Pentagon, den Geheimdiensten, dem Außenministerium und dem Weißen Haus, und das nütze niemandem, so der Experte.
Er äußerte die Überzeugung, dass es doch noch Verhandlungen zwischen Washington und Pjöngjang geben werde.
„Das Problem besteht darin, dass die US-Politiker zögern, klare Schritte in diese Richtung zu tun. Denn sie fürchten sich davor, einer Schwäche, der Aufgabe ihrer Position und der Bereitschaft beschuldigt zu werden, sich von Nordkorea, China oder Russland gängeln zu lassen. Daher sind sie aggressiv, zugleich geben sie jedoch zu verstehen, dass man sich immerhin verständigen sollte“, resümiert Potschta.

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