Monday, April 18, 2016

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in der Zeit im Bild am 13.04. 2016 um 19.30*
Sehr geehrte Damen und Herren,
Entgegen Ihrer peinlichen Kriegspropaganda im angeführten Beitrag mit anschließendem Kommentar ist festzuhalten :
1. Es befremdet, dass der ORF demokratische und in der Verfassung vorgesehene Parlamentswahlen in Syrien bereits im Vorfeld als Scheinwahlen bezeichnet – vor allem, da er nicht selbst vor Ort recherchiert, sondern seit 5 Jahren den Großteil seiner Informationen über Syrien nur durch einen einzigen Oppositionellen aus London erhält (der unter dem fiktiven Namen „Rahmi Abdul Rahman“ die so genannte Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte betreibt, die alle großen westlichen Medienagenturen mit fragwürdigen Nachrichten beliefert)
2. „Ob Assad an der Übergangsregierung beteiligt sein darf“, wie das Andreas Pfeiffer im anschließenden Kommentar wörtlich sagte, entscheiden weder die westlichen Politiker, noch die Golfmonarchien oder unseriöse Propagandamedien, sondern alleine die Syrer selbst. Und dass ein Großteil der Syrer im In- wie im Ausland die derzeitige Regierung sowohl den islamistischen wie den prowestlichen Terrorbanden vorziehen würde, wird selbst von westlichen Quellen oder sogar der NATO bestätigt, die völlig unverdächtig sind, Sympathien für die syrische Regierung zu hegen.
3. Was die große Zahl an Flüchtlingen betrifft, die im Bericht als Argument gegen die Wahl angeführt werden, muss festgestellt werden, dass der Großteil der Flüchtlinge immer noch Binnenflüchtlinge sind und in Gebiete flüchtet, die unter der Oberhoheit der syrischen Regierung und der syrischen Armee stehen. Außerdem flüchten die Menschen ja nicht vor der Regierung, sondern erst seit einem importierten Krieg und den Söldnern aus über 80 Ländern, die vom Westen und seinen regionalen Stellvertretern finanziert, ausgerüstet, bewaffnet und durch mediale Propaganda unterstützt werden.
4. In Ihrem Beitrag verkünden Sie, dass ausgerechnet Wahlen als Beweis dafür angesehen werden, wie wenig die syrische Regierung vom Friedensprozess halte. Wir finden eher, dass dieser Beitrag zeigt, wie wenig die westlichen Medien von demokratischen Prozessen halten, die nicht in ihrem Sinn ausgehen. Weshalb die Wahlen im angegriffenen Syrien undemokratischer sein sollen als in den Ländern, die durch ihre Stellvertreter das Land angreifen lassen, bleibt der westlichen Definitionsmacht vorbehalten. (Pikantes Detail am Rande: Syrien hat zB das Frauenwahlrecht 1949 – unmittelbar nach Beendigung der französischen Besatzung – eingeführt (also 22 Jahre vor der Schweiz! In Syrien nehmen seither Frauen aktiv an den Angelegenheiten des Landes teil. Ob das nach der vom Westen gewünschten Machtergreifung der hofierten „Opposition“ auch noch der Fall wäre, ist mehr als fraglich).
5. Auch den Vorwurf, wie denn die syrische Regierung Wahlen abhalten könnte, während die Menschen in Syrien Mangel an lebensnotwendigen Gütern leiden, sollten nicht gerade die Medien jener Länder erheben, die durch mörderische Sanktionen und die Unterstützung des subversiven Kriegs gegen Syrien die Hauptverantwortung für diesen Mangel tragen.
6. Immer noch redet der ORF von „Aufständischen“, wenn er von den Todesschwadronen berichtet, die das Land terrorisieren. Diese Diktion zeugt von einer einseitigen und unseriösen Berichterstattung, die der Realität nicht einmal ansatzweise entspricht.
7. Wie glaubwürdig ein gefilmter Anorak eines anonymen Interviewpartners sein soll, der sich über die Beobachtung der syrischen Armee in Syrien beschwert, sei dahingestellt und soll hier nicht näher erörtert werden.
Es ist nicht der erste manipulative Bericht, den wir beanstanden: seit 5 Jahren betreibt der ORF NATO-Kriegspropaganda gegen Syrien. Ein Blick ins Archiv zeigt diese Haltung bereits bei früheren militärischen Aggressionen, die von der Zeit im Bild als humanitäre Intervention verkauft wurden: etwa beim Krieg gegen den Irak, gegen Jugoslawien, gegen Afghanistan, gegen Libyen oder gegen andere Länder, die von den westlichen Interessen ins Fadenkreuz genommen wurden. Mit seriösem Journalismus hat diese tendenziöse Berichterstattung sicher nichts zu tun.
Bündnis gegen den Krieg

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