Thursday, September 17, 2015


Die Blindheit der Europäischen Union gegenüber der Militärstrategie der USA

Die Beamten der Europäischen Union irren sich komplett bei den islamistischen Anschlägen in Europa und bei der Migration zur Union der Kriege fliehenden Menschen. Thierry Meyssan zeigt, dass das alles nicht die unbeabsichtigte Folge der Konflikte im Nahen und Mittleren Osten und in Afrika ist, sondern ein strategisches Ziel der Vereinigten Staaten.

 | DAMASKUS (SYRIEN)  
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Die Führer der Europäischen Union sind plötzlich mit unerwarteten Situationen konfrontiert. Zum einen, mit Angriffen oder Angriffsversuchen, die von Personen außerhalb von identifizierten politischen Fraktionen begangen oder vorbereitet wurden; zum anderen mit einem Zustrom von Migranten über das Mittelmeer, von denen mehrere tausende vor ihren Toren sterben.
Mangels strategischer Analyse werden diese beiden Ereignisse als von vornherein unabhängig betrachtet und von verschiedenen Behörden behandelt. Die ersten vom Geheimdienst und der Polizei, die zweiten vom Zoll und der Verteidigung. Sie haben aber einen gemeinsamen Ursprung: die politische Instabilität in der Levante und in Afrika.

Die Europäische Union hat auf ihrer Mittel zum Verständnis verzichtet.

Wenn die Militärakademien der Europäischen Union ihre Arbeit getan hätten, würden sie seit 15 Jahren die Lehre des amerikanischen ’Big Brother’ studiert haben. In der Tat veröffentlicht das Pentagon schon seit sehr vielen Jahren alle Arten von Dokumenten über die "Chaostheorie", die dem Philosophen Leo Strauss entlehnt wurde. Vor ein paar Monaten noch hatte Andrew Marshall, ein Beamter, der seit mehr als 25 Jahren in Ruhestand sein müsste, ein Budget von jährlich $ 10 Millionen, um an diesem Thema zu forschen [1]. Aber keine Militärakademie der Union hat die Lehre und ihre Folgen ernsthaft studiert. Weil sie eine Form eines barbarischen Krieges ist und auch weil sie von einem Meister der amerikanischen jüdischen Elite entwickelt wurde. Aber es ist ja allgemein bekannt, die USA-die-uns-vom-Nazismus-gerettet-haben können solche Grausamkeiten nicht befürworten [2].
Wenn die EU-Politiker ein wenig gereist wären, nicht nur im Irak, in Syrien, in Libyen, im Horn von Afrika, Nigeria und Mali, sondern auch in der Ukraine, hätten sie mit ihren eigenen Augen die Umsetzung dieser strategischen Doktrin gesehen. Aber sie begnügten sich, in einem Gebäude der grünen Zone in Bagdad, auf einem Podium in Tripolis oder auf dem Kiewer Maidan Platz zu diskutieren. Sie ignorieren, was die Bevölkerung durchmacht und haben auf Antrag von ihrem "big Brother" oft ihre Botschaften geschlossen, sodass sie auf ihre eigenen Augen und Ohren vor Ort verzichtet haben. Noch besser, wieder auf Antrag ihres "big Brother" stimmten sie Embargos zu, sodass kein Geschäftsmann vor Ort sehen konnte, was dort passiert.
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Eine unbestimmte Anzahl an Migranten starb im Mittelmeer. Manchmal schwemmen die Wellen Körper an die italienischen Strände oder der Zoll beschlagnahmt ein Boot voller Leichen.

Das Chaos ist kein Zufall, es ist das Ziel

Im Gegensatz zu dem, was Präsident François Hollande gesagt hat, ist die Auswanderung der Libyer nicht das Ergebnis mangelnder Konsequenz der Operation "Vereinigte Beschützer", sondern das durch diesen Vorgang angestrebte Ergebnis, an dem sein Land eine führende Rolle spielte. Das Chaos hat sich nicht gebildet, weil es den "libyschen Revolutionären" nicht gelungen ist, nach dem "Sturz" von Muammar el-Gaddafi untereinander eine Vereinbarung zu treffen, es war das strategische Ziel der Vereinigten Staaten. Und sie waren erfolgreich. Es hatte niemals eine "demokratische Revolution" in Libyen gegeben, sondern eine Abspaltung der Kyrenaika. Es hatte niemals eine Durchführung des Mandats der Vereinten Nationen zum "Schutz die Bevölkerung" gegeben, sondern das Massaker von 160 000 Libyern, drei Viertel davon Zivilbevölkerung, durch die Bomben der NATO (Zahlen vom Internationalen Roten Kreuz).
Ich erinnere mich, bevor ich in die Regierung der Dschamahirija kam, gebeten worden zu sein, als Zeuge bei einem Treffen in Tripolis zwischen einer US-Delegation und libyschen Vertretern zu dienen. Während dieses langen Gesprächs erklärte der Leiter der US-Delegation seinen Gesprächspartnern, dass das Pentagon bereit wäre, sie vor dem sicheren Tod zu retten, aber verlangte, dass der Führer ihnen ausgeliefert werde. Er fügte hinzu, dass, wenn el-Gaddafi tot sein würde, die Stammesgesellschaft mindestens eine Generation bräuchte, bis sie einen neuen Führer hervorbringen könnte, und das Land also in einem Chaos versinken würde, das es noch nie gekannt hat. Ich habe dieses Gespräch in vielen Gelegenheiten überbracht und habe sofort nach dem Lynchmord des Führers Oktober 2011 nicht aufgehört vorherzusagen, was heute passiert.
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Leo Strauss (1899 – 1973) war Spezialist der politischen Philosophie. Er versammelte um sich eine kleine Gruppe von Studenten, von denen die meisten später für das Verteidigungsministerium arbeiteten. Sie bildeten eine Art Sekte und inspirierten die Pentagon-Strategie.

Die "Chaostheorie"

Als die amerikanische Presse im Jahr 2003 begann, die "Chaostheorie" zu evozieren, reagierte das Weiße Haus mit einem "Konstruktivem Chaos", was bedeuten sollte, dass man unterdrückende Strukturen zerstören würde, damit Leben ohne Einschränkung entstehen könnte. Aber nie hatten Leo Strauss, noch das Pentagon zuvor diesen Begriff verwendet. Im Gegenteil, ihrer Meinung nach sollte das Chaos so sein, damit sich nichts strukturieren könnte, abgesehen von dem Willen des Schöpfers der neuen Ordnung, der Vereinigten Staaten [3].
Das Prinzip dieser strategischen Doktrin lässt sich so zusammenfassen: das einfachste, um natürliche Ressourcen eines Landes über einen langen Zeitraum zu plündern, ist nicht, es zu besetzen, sondern den Staat zu zerstören. Ohne Staat, keine Armee. Ohne feindliche Armee, kein Risiko für eine Niederlage. Deshalb ist das strategische Ziel der US-Armee und der von ihr geleiteten Allianz, der NATO, die Staaten zu zerstören. Was aus der betroffenen Bevölkerung wird, ist nicht Washingtons Problem.
Dieses Projekt ist für Europäer unvorstellbar, die seit dem englischen Bürgerkrieg durch den Leviathan von Thomas Hobbes überzeugt wurden, dass es notwendig wäre, gewisse Freiheiten aufzugeben, oder sogar einen tyrannischen Staat zu akzeptieren, anstatt ins Chaos gestürzt zu werden.

Die Europäische Union verweigert ihre Mitschuld an den Verbrechen der USA

Die Kriege in Afghanistan und Irak haben bereits 4 Millionen Menschen das Leben gekostet [4]. Sie wurden im Sicherheitsrat als notwendige Rückschläge "aus Notwehr" dargestellt, aber heute wird zugegeben, dass sie lange vor dem 11. September in einem viel breiteren Kontext der "Umgestaltung des Nahen und mittleren Osten" geplant wurden und die für ihre Implementierung gegebenen Gründe nur Propaganda-Fabrikationen waren.
Es ist üblich, die Völkermorde durch den europäischen Kolonialismus als solche anzuerkennen, aber selten sind jene, die heute diese 4 Millionen Toten, trotz der wissenschaftlichen Studien die sie bestätigen, zugeben. Es ist nun so, dass unsere Eltern "schlecht" waren, aber wir sind "gut" und können nicht Komplizen dieser Schrecken sein.
Es ist üblich, das arme deutsche Volk zu verspotten, das bis zum Ende Vertrauen in seine Nazi-Führer hatte und erst nach seiner Niederlage der in seinem Namen begangenen Verbrechen bewusst wurde. Aber wir handeln genauso. Wir vertrauen weiterhin unserem "big Brother" und wollen die Verbrechen nicht sehen, in die er uns verwickelt. Sicherlich werden unsere Kinder über uns lachen...

Die Fehler der Europäischen Union bei der Auslegung 

- Kein westeuropäischer Staatsmann, absolut keiner, wagte öffentlich zu sagen, dass die Flüchtlinge aus dem Irak, Syrien, Libyen, vom Horn von Afrika, Nigeria und Mali nicht den Diktaturen entfliehen, sondern dem Chaos, in das wir absichtlich, aber unbewusst, ihr Land gestürzt haben.
- Kein westeuropäischer Staatsmann, absolut keiner, wagte öffentlich zu sagen, dass die ’islamistischen’ Attentate die auf Europa einbrechen, keine Erweiterung der Kriege im ’erweiterten Nahost’ sind, sondern von denjenigen gesponsert werden, die auch das Chaos in dieser Region gesponsert haben. Wir bevorzugen weiterhin zu glauben, dass die "Islamisten" Juden und Christen Böses antun wollen, obwohl die überwiegende Mehrheit ihrer Opfer nicht jüdisch oder christlich, sondern muslimisch ist. Mit Überzeugung werfen wir ihnen vor, den "Krieg der Zivilisationen" zu betreiben, obwohl dieses Konzept im nationalen Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten geschmiedet wurde und in ihre Kultur fremd bleibt [5].
- Kein westeuropäischer Staatsmann, absolut keiner, wagte öffentlich zu sagen, dass der nächste Schritt die "Islamisierung" der Drogen-Vertriebsnetze sein wird, nach dem Modell der Contras in Nicaragua, welche die Drogen in der schwarzen Gemeinschaft von Kalifornien mit Hilfe und unter dem Kommando von der CIA verkauften [6]. Wir haben beschlossen zu ignorieren, dass die Karsai-Familie den Vertrieb des afghanischen Heroins der Kosovo-Mafia entzogen und an Daesh übergeben hat [7].
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Die Stellvertretende Außenministerin, Victoria Nuland, und der US-Botschafter in Kiew, Geoffrey R. Pyatt. In einem von den Befürwortern der Legalität abgehörten Telefongespräch offenbart sie ihm, sie wolle ’die Europäische Union ficken“ (SIC!).

Die Vereinigten Staaten wollten nie, dass die Ukraine der Union beitritt

Die Militärakademien der Europäischen Union haben die "Chaostheorie" nicht studiert, weil es ihnen verboten wurde. Die wenigen Lehrer und Forscher, die sich auf dieses Gebiet gewagt hatten, sind stark bestraft worden, während die Presse zivile Autoren, die daran interessiert waren, als "Verschwörer" bezeichnet hat.
Die Politiker der Europäischen Union glaubten, dass die Ereignisse auf dem Maidan-Platz spontan gewesen wären und dass die Demonstranten die russische autoritäre Welt verlassen wollten und ins Paradies der Union eintreten wollten. Sie waren verblüfft, als die Konversation der Stellvertretenden Außenministerin, Victoria Nuland, veröffentlicht wurde, die ihre geheime Kontrolle der Ereignisse erwähnte und bestätigte, dass ihr Zweck wäre, "Die Union zu ficken“ (SIC!) [8]. Von diesem Moment an haben sie nicht mehr verstanden, was geschah.
Wenn sie die Forschung in ihren Ländern frei gelassen hätten, hätten Sie auch kapiert, dass durch ihre Intervention und ihren organisierten "Regimewechsel" in der Ukraine die Vereinigten Staaten dafür gesorgt haben, dass die Europäische Union in ihrem Dienst bleiben würde. Die große Angst von Washington, seit der Rede von Wladimir Putin in 2007 auf der Münchner Sicherheitskonferenz, war, dass Deutschland verstünde, wo sein Interesse liegt: nicht bei Washington, sondern bei Moskau [9]. Der Hauptkanal der Verständigung zwischen der EU und der Russischen Föderation wurde von den Vereinigten Staaten durch die schrittweise Zerstörung des ukrainischen Staates abgeschnitten. Wie Sie auch die Folge der Ereignisse drehen und wenden mögen, Sie werden keinen anderen Sinn dafür finden. Washington will nicht, dass die Ukraine Mitglied der Union wird, wie die Worte von Frau Nuland bezeugen. Ihr einziges Ziel ist, dieses Gebiet in eine gefährliche Zone zu verwandeln.
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Am 8. Mai 2007 (Jahrestag des Zusammenbruchs des deutschen Nazi-Regimes), erstellen nazi- und islamistische Gruppierungen in Ternopil (westliche Ukraine) eine sogenannte antiimperialistische Front, um gegen Russland zu kämpfen. Organisationen von Litauen, Polen, Ukraine und von Russland sind daran beteiligt, darunter auch die islamistischen Separatisten von der Krim, von Adygeja, aus Dagestan, Inguschetien, Kabardino-Balkarien, Karatschai-Tscherkessien, Ossetien und Tschetschenien. Da Dokka Umarov wegen der internationalen Sanktionen nicht kommen konnte, wird sein Beitrag vorgelesen. Die Front wird von Dmytro Jarosch, dem jetzigen Berater des ukrainischen Verteidigungsministeriums geleitet.

Die US-militärische Planung

Wir sind hier also mit zwei Problemen konfrontiert, die sehr schnell wachsen: die "islamistischen" Attentate stehen erst am Anfang. Die Auswanderungen haben sich im Mittelmeer in einem einzigen Jahr verdreifacht.
Wenn meine Analyse richtig ist, werden wir im nächsten Jahrzehnt ’islamistische’ Attentate sehen, die mit dem erweiterten Nahen Osten und Afrika verbunden sind und ähnliche "Nazi"-Attentate, die mit der Ukraine verbunden sind. Dann werden wir entdecken, dass al-Kaida und die ukrainischen Nazis seit ihrer gemeinsamen Konferenz in 2007 in Ternopil (Ukraine) verbunden sind. In Wirklichkeit kannten sich die Großeltern der einen und anderen seit dem zweiten Weltkrieg. Die Nazis hatten damals sowjetische Moslems gegen Moskau (es war das Programm von Gerhard von Mende im Ostministerium) eingestellt. Am Ende des Krieges wurden die einen und die anderen von der CIA (das Programm von Frank Wisner mit der AmComLib) zur Durchführung von Sabotage Operationen in der Sowjetunion zurückgewonnen.
Die Migrationen im Mittelmeer, die im Moment nur ein humanitäres Problem (200000 Personen im Jahr 2014) sind, werden weiter wachsen, um ein ernstes ökonomisches Problem zu werden. Die jüngsten Entscheidungen der Union, Schiffe von Menschenhändlern in Libyen zu versenken, werden der Eindämmung der Migration nicht dienen, sondern um neue militärische Operationen zu starten, um das Chaos in Libyen aufrecht zu halten und zu rechtfertigen (und nicht um es zu beheben).
All das verursacht erhebliche Probleme in der Europäischen Union, die heute eine Oase der Ruhe zu sein scheint. Es kommt für Washington nicht in Frage, diesen Markt zu zerstören, der für die USA wesentlich ist, aber um sicherzustellen, dass er sich nie im Wettbewerb ihm gegenüber befinde, und um seine Entwicklung einzugrenzen.
Im Jahr 1991 beauftragte Präsident Bush Senior einen Schüler von Leo Strauss, Paul Wolfowitz (damals noch unbekannt in der breiten Öffentlichkeit), um eine Strategie für die post-sowjetische Ära zu entwickeln. Die "Wolfowitz-Doktrin" erklärte, dass die Vorherrschaft der Vereinigten Staaten über den Rest der Welt fordert, um gewährleistet zu sein, die Europäische Union zu zügeln [10]. Im Jahr 2008, während der Finanzkrise in den Vereinigten Staaten, erklärte die Präsidentin des Wirtschaftsrates des Weißen Hauses, die Historikerin Christina Rohmer, dass der einzige Weg zur Rettung der Banken die Sperrung der Steueroasen in Drittländern sei, und man dann Probleme in Europa schaffen müsste, damit das Kapital in die Vereinigten Staaten zurückfließe. Letztlich schlägt Washington heute vor, die EU mit der NAFTA, den Dollar mit dem Euro zu fusionieren und die Mitgliedstaaten der EU auf das Niveau von Mexiko zu senken [11].
Leider sind sich weder die Völker der Europäischen Union, noch ihre Führer dessen bewusst, was Präsident Barack Obama ihnen vorbereitet.
KenFM am Telefon: Willy Wimmer über Flüchtlinge als Waffe und Schließung von Ramstein (Video 18 min)
Kündigen wegen Vertragsbruch
Für Willy Wimmer, einen Mann, der sich Jahrzehnte unter Helmut Kohl mit Verteidigungspolitik beschäftigt hat, ist die NATO seit 1999 gegenüber der BRD vertragsbrüchig geworden. Das geschah mit dem Vökerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Vielvölkerstaat Jugoslawien. Die NATO, so Wimmer im Interview, ist von “Verteidigungsbündnis zu Angriffsmaschine mutiert”.   Diese Maschine produziert aktuell Millionen von Flüchtlingen im gesamten arabischen Raum. Und sie alle wollen nach Europa und damit auch nach Deutschland. Den Militärstrategen, so Wimmer, ist das nicht nur Recht, es gehört zu ihrer Kriegsführung dazu. Wimmer nennt es die Migrationswaffe.  -    Wer als gebildeter Bürger seine Heimat verlässt, fehlt dort und lässt sein Land implodieren. Parallel bringt er in Europa angekommen die dortigen Staaten unter enormen Druck. Wohin mit all den Menschen? Wie integrieren? Wie in Lohn und Brot bringen, wie die innenpolitischen Ängste der Bürger beschwichtigen. Für Wimmer hat diese Regierung vollkommen versagt. Sie unterstützt die NATO-Kriege u. a. gegen Syrien und wundert sich dann über die Flüchtlingsströme von dort. Wimmer fordert, man möge sämtlichen ausländischen NATO-Soldaten in der BRD die Kasernen zuschließen.  Ramstein ist für Wimmer das Epizentrum, wenn es um die Organisation von Drohnenterror und damit den Auslöser von Flucht geht. Dem ehemaligen Vize-Präsidenten der OSZE reicht es aber nicht, nur vor Ramstein zu demonstrieren, was er ausdrücklich begrüßt, man möge sich zusätzlich vor dem Kanzleramt aufbauen und der Regierung dort die Stirn bieten, wünscht sich das CDU-Urgestein.
https://www.youtube.com/watch?v=qDQxf_bpZRE

Putin Explains Russia's Syrian Policy

EDITOR'S CHOICE | 17.09.2015 | 13:00

A summit meeting of Eurasian States in the Tajik capital Dushanbe has provided Putin with a platform to set out Russia’s position on the Syrian crisis.
As is often the case with Putin’s speeches, the Western media has barely reported it. Instead there continues to be the usual ill-informed speculation “about what Russia is doing in Syria”, founded on farfetched claims of grand Russian geopolitical strategies spiced up with false reports of Russian military activity.
In essence what Putin is saying is very simple: the Islamic State is an existential threat to everyone and all those involved in the Syrian civil war should put aside their differences and their geopolitical strategies to combine against it.
To that end Putin proposes a revival of what is in essence the peace plan to bring an end to the Syrian conflict proposed by Kofi Annan at the Geneva Conference in 2012 – that there should be negotiations between the Syrian factions to set up a power sharing government until a final settlement of the conflict can be agreed.
As Putin points out, Assad has accepted this proposal (“President Assad is ready to involve the moderate segment of the opposition forces in these processes, in managing the state”).
At the same time Putin restates that Russia will continue to provide the Syrian military with the supplies it needs to sustain itself, though he is careful to say that this is “necessary military technology assistance” – not (so far) active involvement in the fighting by the Russian military.  Putin does not rule that possibility out but it is clear he only envisages it taking place as part of a broad international coalition against the Islamic State.
Above all Putin remains adamantly opposed to regime change.  He points out that it is the West’s relentless pursuit of regime change that has destabilized the entire region, and which has caused the refugee exodus.
Besides, as Putin points out, defeating the Islamic State “….without active participation by the Syrian authorities and military, without participation by the Syrian army, as the soldiers fighting with the Islamic State say….” makes no sense at all.
As we have discussed previously, this is the Russian position.
If defeating the Islamic State is indeed the overriding priority, then Putin’s logic cannot be faulted.
The problem is – as has become very clear over the last few weeks – for the US and for the other members of the regime change coalition it is not.
It seems that for them overthrowing the government of President Assad remains the priority.
As the falsity of the claims of direct Russian military action in Syria became too strong to argue away, the Western government and media emphasis has shifted over the last few days to claims that the Russians are instead focusing on building a military presence in Syria, possibly as some sort of bargaining tool.
There has been much talk – including production of satellite photographs – concerning Russian construction of an air base in Latakia.  There has also been talk of the deployment of advanced T90 tanks and S300 anti aircraft missiles to Syria.The US has also made attempts to prevent the flight of Russian cargo planes to Syria, which the Russians claim are carrying humanitarian supplies but which the US thinks – or wants people to think – are in reality carrying weapons.
It is certainly possible – and even likely – that in the face of the crisis caused by the rise of the Islamic State the Russians have stepped up their military supplies to Syria.
However some of the claims that are now being made do not look especially compelling.
The Russian presence in Latakia for example is nothing new.  The Russians have long maintained a listening station there, and it makes sense in view of the deteriorating situation to extend the nearby airstrip and to deploy a small number of troops to secure it. 
Whilst it is just possible the Russians are indeed establishing some sort of bridgehead, the Russian moves are equally consistent with precautionary steps for a possible hurried evacuation of the personnel manning the facility in case of a further deterioration of the situation, and this frankly looks like a more plausible explanation of what we are seeing.
As for the deployment of S300 missiles in Syria, no evidence of such a deployment exists, and these reports are certainly false.
In the light of Putin’s comments it is difficult to avoid the conclusion that, as we discussed previously, the disinformation campaign about the Russian military build-up in Syria is intended to discredit the current Russian diplomatic initiative before it properly gets going, rather than because of any genuine concerns that the Russian military presence in Syria is increasing.
Whether that is so or not, the alarm expressed in Western capitals about the Russian military presence in Syria is nothing short of extraordinary.
Putin is surely right that the Islamic State poses a danger to everyone and that the way to deal with it is to combine against it.  That this logic is being so vehemently resisted is bizarre and frankly tragic, and shows how fixated with their geopolitical plans Western leaders have become.

The following are extracts from a speech made by Putin in Dushanbe taken from Russia’s Presidential website  
I mentioned the situation in Syria and Iraq; they are the same as the situation in Afghanistan, in that they worry all of us. Please allow me to say a few words on the situation in this region, the situation around Syria.
The state of affairs there is very serious. The so-called Islamic State controls significant stretches of territory in Iraq and Syria. Terrorists are already publicly stating that they have targets set on Mecca, Medina and Jerusalem. Their plans include expanding activities to Europe, Russia, Central and Southeast Asia.
We are concerned by this, especially since militants undergoing ideological indoctrinations and military training by ISIS come from many nations around the world – including, unfortunately, European nations, the Russian Federation, and many former Soviet republics. And, of course, we are concerned by their possible return to our territories.
Basic common sense and a sense of responsibility for global and regional security require the international community to join forces against this threat. We need to set aside geopolitical ambitions, leave behind so-called double standards and the policy of direct or indirect use of individual terrorist groups to achieve one’s own opportunistic goals, including changes in undesirable governments and regimes.
As you know, Russia has proposed rapidly forming a broad coalition to counteract the extremists. It must unite everyone who is prepared to make, or is already making, an input into fighting terrorism, just as Iraq and Syria’s armed forces are doing today. We support the Syrian government – I want to say this – in countering terrorist aggression. We provide and will continue to provide the necessary military technology assistance and urge other nations to join in.
Clearly, without active participation by the Syrian authorities and military, without participation by the Syrian army, as the soldiers fighting with the Islamic State say, you cannot expel terrorists from this nation, as well as the region overall, it is impossible to protect the multi-ethnic and multi-faith people of Syria from elimination, enslavement and barbarism.
Of course, it is imperative to think about the political changes in Syria. And we know that President Assad is ready to involve the moderate segment of the opposition, the healthy opposition forces in these processes, in managing the state. But the need to join forces in the fight against terrorism is certainly at the forefront today. Without this, it is impossible to resolve the other urgent and growing problems, including the problem of refugees we are seeing now.
Incidentally, we are seeing something else: we are currently seeing attempts to practically put the blame on Russia for this problem, for its occurrence. As if the refugee problem grew because Russia supports the legitimate government in Syria.
First of all, I would like to note that the people of Syria are, first and foremost, fleeing the fighting, which is mostly due to external factors as a result of supplies of arms and other specialized equipment. People are feeling the atrocities of the terrorists. We know that they are committing atrocities there, that they are sacrificing people, destroying cultural monuments as I already mentioned, and so on. They are fleeing the radicals, first and foremost. And if Russia had not supported Syria, the situation in that nation would have been even worse than in Libya, and the flow of refugees would be even greater.
Second, the support of the legitimate government in Syria is not in any way related to the flow of refugees from nations like Libya, which I already mentioned, Iraq, Yemen, Afghanistan, and many others. We were not the ones that destabilised the situation in those nations, in whole regions of the world. We did not destroy government institutions there, creating power vacuums that were immediately filled by terrorists. So nobody can say that we were the cause of this problem.
But right now, as I said, we need to focus on joining forces between the Syrian government, the Kurdish militia, the so-called moderate opposition, and nations in the region to fight the threat against Syria’s very statehood and the fight against terrorism – so that together, with our efforts combined, we can solve this problem.

Die USA prüfen ihre neue Strategie gegenüber Russland und China

Während die Regierungsbehörde in Washington so zerbrechlich und inkohärent wie noch nie ist, untersucht Alfredo Jalife die Standorte von Henry Kissinger und der Rand Corporation. Der sagenumwobene Stratege der Vereinigten Staaten beklagt eine Welt, die nicht mehr durch souveräne Staaten regiert wird, während die Denkfabrik des militärisch-industriellen Komplexes in Erwägung zieht, wie Washington das globale Chaos beherrschen kann.

 | MEXIKO-STADT (MEXIKO)  
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Während die Macht sich weltweit auf die Multipolarität ausrichtet, beurteilen die zweimonatlich erscheinende Zeitschrift The National Interest und die Denkfabrik Rand Corporation (welche die Russen sehr aufmerksam verfolgen) die neue Rolle der Vereinigten Staaten gegenüber dem militärischen Wiederaufleben Russlands und dem unaufhaltsamen wirtschaftlichen Aufstieg Chinas.
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In ihrer Ausgabe von September/Oktober 2015 stellt die National Interest die Frage nach den Zielen der US-Macht [1] und bringt ein Interview mit Henry Kissinger, der zu ihrem Beratergremium gehört [2].
Die Rand Corporation nimmt ihrerseits die Missgeschicke der USA angesichts der Entfaltung einer neuen Weltordnung in Angriff und gibt zu bedenken, dass einige chaotische Tage im Februar 2014 alles verändert haben, als russische Soldaten in Uniform – aber ohne russisches Erkennungszeichen – auf die ukrainische Krim vordrangen und praktisch ohne einen Schuss die Kontrolle darüber übernahmen.
Die obszöne Verzerrung der Fakten interessiert uns hier nicht, vielmehr die Tatsache, dass die Rückkehr der strategischen Halbinsel Krim zu ihrem Mutterland für Rand das Ende einer brüchigen Weltordnung bedeutet, und zwar in dem Maße, wie die Organisation erkennt, dass Russland nicht ignoriert werden kann, und in dem Moment, wo die Paranoia der USA in puncto Bedrohungen, die an jedem Ort und zu jedem Zeitpunkt auftauchen können, sich überall auf der Welt ausbreitet.
Ein Experten-Team hat bei Rand ein strategisches Handbuch verfasst, dessen zentrale Zielsetzung es ist, gegenüber jeder Art von Unordnung „die internationale Ordnung zu bewahren“ [3].
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Das Projekt „Die Strategie überdenken“ untersucht verschiedene Themenbereiche unter dem Gesichtspunkt des US-amerikanischen Kurses in einer Welt im Aufruhr. Drei kritische Regionen werden bezeichnet: der Nahe Osten, Europa und Ostasien. Allerdings unterstreicht das Projekt, dass die Vereinigten Staaten nicht mit einer existentiellen Bedrohung zu tun haben, sondern mit einer breiten und vielfältigen Skala von Herausforderungen, was neu ist.
Sind nicht die Vereinigten Staaten diejenigen, die das globale Chaos in den drei fraglichen Regionen anfeuern – ein Chaos, das die Interessen ihrer wirtschaftlichen und politischen Rivalen, der Europäischen Union, Russland und China, aufs Spiel setzt?
Die Kriegsschauplätze finden sich weit ab von den Grenzen der Vereinigten Staaten und nah an denen von Russland und China.
Die Ereignisse machen den Eindruck, als ob die Vereinigten Staaten mitten im weltweiten Chaos in Deckung gehen, sich in den fraktalen Zonen verschanzen [4] — gemäß der Chaostheorie die Zonen der Ordnung in der Unordnung.
Werden die Vereinigten Staaten die fraktale Zone im Inneren des globalen Chaos sein? Die strategische Untersuchung der Rand ist sehr ehrgeizig. In einem ersten Band nimmt sie sich die US-amerikanischen Wahlen in einer Welt voller Turbulenzen vor; dieser Artikel stammt von Botschafter James Dobbins. Andere Bände werden folgen mit den Schwerpunkten auf der Verteidigung, der internationalen Wirtschaftsstrategie, der Antizipation durch auf Überraschung gegründete Strategien, der besten Anwendung der Spionage, der Reform des Systems der Entscheidungsfindung auf dem Gebiet der nationalen Sicherheit und der Handhabung der komplexen Beziehungen der Vereinigten Staaten zu ihren Verbündeten und Partnern.
Unter den Haupttreffern ist die fixe Idee von Russland als „Aggressorstaat“.
Statt die neue Realität zu akzeptieren – die Tatsache, dass Russland eine unumgängliche Supermacht in der neuen Weltordnung darstellt –, kommen die Experten der Rand lieber auf ihre nostalgischen Positionen aus dem Kalten Krieg zurück und – noch schlimmer – auf die unerträgliche Erniedrigung Russlands wie in dem kurzen Zeitraum der US-amerikanischen Unipolarität, als der russische Bär noch nicht die neuen roten Linien des 21. Jahrhunderts gezogen hatte.
Die Rand stuft fein ab: Russland benimmt sich schlecht, aber nicht in dem Maße wie die UdSSR von einst; und Rand schlussfolgert, ohne die exogenen und endogenen Faktoren zu berücksichtigen, dass China nach Innen repressiver und nach Außen selbstsicherer geworden ist.
Zu den Themen al-Qaida, Klimawandel und Ebola werden durch Bezug auf Erklärungen Obamas nur Variationen angeboten.
Der Kern der Beschäftigung von Rand ist der virtuelle Raum, der hier wie ein neues Schlachtfeld zwischen den Mächten der Ordnung und denen der Unordnung erscheint.
Es ist als selbstverständlich vorauszusetzen, dass die Mächte der Ordnung durch die USA und ihre zerfallende unipolare Ordnung dargestellt werden, während die Mächte der Unordnung durch China und Russland symbolisiert werden, obwohl sie eine neue multipolare und gerechtere Weltordnung anstreben.
Die Rand findet Gefallen am Chaos: Die letzten Jahre erinnern uns daran, dass Stabilität in den internationalen Beziehungen nicht der natürliche Zustand ist, dass der Frieden nicht von sich aus fortbesteht und dass ganze Regionen plötzlich in Anarchie fallen können.
Anders ausgedrückt: Ohne die unipolare Führung durch die Vereinigten Staaten gibt es Anarchie.
Rand macht sich lustig über diejenigen, die ihr zufolge die Katastrophe übertreiben, die vom Zerfall der internationalen Ordnung und vom Schwund der US-amerikanischen Fähigkeit sprechen, die Welt zu lenken.
Zum wirtschaftlichen Entwurf fragt Rand sich, ob für den Fall, dass TPP und TTIP zum Abschluss kommen, China ein- oder ausgeschlossen werden sollte.
China ist für die Rand das Hamlet-Dilemma – ist es als Rivale zu behandeln oder soll ihm ein Platz in den neuen multilateralen Finanzstrukturen eingeräumt werden (die neue chinesische Bank AIIB)?
Über Russland ist man unschlüssig, wie weit es isoliert und bestraft werden soll, in welchem Maße man seine Kooperation in anderen Bereichen braucht und ob zusätzliche Truppen der Vereinigten Staaten ganz nah an die baltischen Länder entsendet werden sollen, um eine russische Initiative gegen die Nato-Verbündeten zu entmutigen oder abzuwehren.
Die Rand besteht auf der Lebensfähigkeit einer vereinigten, aber neutralen Ukraine.
Rand empfiehlt, dass die Vereinigten Staaten weiterhin das Kommando tragen für Einsätze zur Unterstützung und Ausbreitung der Grundregeln der internationalen Ordnung und dass sie die Förderung neuer Normen in den Bereichen vorantreiben, wo es keine gibt, zum Beispiel die Handhabung der Kybernetik und des Klimas.
Trotz dem globalen Chaos und insbesondere dem im Nahen Osten, trotz der Intervention Russlands in den Nachbarstaaten und der Präsenz Chinas in der Südsee, trotz Klimawandel und Nachlassen des sicheren Auftritts der Vereinigten Staaten ist Rand der Meinung, dass die Welt nicht dabei ist, zusammenzubrechen, und dass die Schwierigkeiten nicht außer Reichweite der Manövrierfähigkeit der USA sind. Rand zufolge hat es schon schlimmere Veränderungen im globalen Gleichgewicht der Mächte gegeben.
Die Dinge sind also klar für die Vereinigten Staaten, die weiterhin die Befehlsgewalt sichern müssen. Rand äußert sich aber nicht zur künftigen Rolle für Russland, für China und dazu, was für Europa übrig bleiben wird.
Meiner Meinung nach ist das weltweite Chaos bedingt durch den Abstieg der USA zusammen mit dem enttäuschenden Agieren der EU – die ihre so begehrte Unabhängigkeit nicht hat durchsetzen können – und Folge des „strategischen Bündnisses“ zwischen Russland und den USA.
Vielleicht war es der Hauptirrtum der EU, sich kleinmütig an dem unhaltbaren Unilateralismus der USA auszurichten, einer Supermacht auf dem Abstieg in dem Maße, wie sie Russland, der wichtigsten euro-asiatischen nuklearen Supermacht, in unvernünftiger Weise gegenübertritt.
Es ist der größte geostrategische Fehler der Vereinigten Staaten, die sich nicht an die neue Welt mit tripolarer Ordnung anpassen konnten, Russland in die Arme Chinas gestoßen zu haben in einem Moment, wo die EU eine tiefe politische Beschädigung erleidet, die sie zur Implosion führen kann.
Übersetzung
Sabine
[1] In diesem Interview legt Kissinger nahe, dass Washington die letzten fünf Kriege, in die es verwickelt war, nicht gewonnen hat. Gleichzeitig bemerkt er, dass Deutschland heute Europa beherrscht, wie es sich immer gewünscht hat, aber nicht weiß, was es aus seiner Macht machen soll, und dadurch verwirrt ist. (Anm. d. Red.)
[2] “The Interview : Henry Kissinger”, Jacob Heilbrunn, The National Interest, September-October 2015.
[3Choices for America in a Turbulent World, James Dobbins, Richard H. Solomon, Michael S. Chase, Ryan Henry, F. Stephen Larrabee, Robert J. Lempert, Andrew Liepman, Jeffrey Martini, David Ochmanek, Howard J. Shatz, Coll. Strategic Rethink, Rand Corporation, 2015.
[4] Der Begriff „fraktal“ (auch: „selbstähnlich“) wird in vielschichtigen Strukturen angewandt. Das Nomen „Fraktal“ bezeichnet Objekte, deren Struktur durch Wechsel des Maßstabs unveränderlich bleibt. (Anm. d. Red.)
Alfredo Jalife-Rahme
Alfredo Jalife-RahmeProfessor für politische und soziale Wissenschaften an der nationalen autonomen Universität von Mexico (UNAM). Er veröffentlicht Berichte der internationalen Politik im Tageblatt La Jornada und in der Wochenzeitung Contralínea. Letztes veröffentlichte Werk : El Hibrido Mundo Multipolar : un Enfoque Multidimensional(Orfila, 2010).

US created ISIL to establish military foothold in Syria: Ex-US Senate candidate

Mark Dankof, who is also a broadcaster and pastor in San Antonio, Texas, made the remarks in an interview with Press TV on Wednesday while commenting on a report which says senior US military officers have provided Washington with manipulated reports on the war against ISIL terrorists in Iraq and Syria.
"This has been an ongoing problem with American intelligence for many, many years.  You can go all the way back, of course, to the classic example of the Vietnam War,” Dankof said.
“You were seeing a situation where the US military was providing intelligence estimates of what was going on, on the ground in South Vietnam, what was going on with the airstrikes over North Vietnam, both of which proved to be absolutely false in terms of giving the president of the United States, first Lyndon Johnson, and later Richard Nixon, what they wanted to hear in regard to the conduct of the war rather than what was actually happening there," he added.
"In the case of what is now going on in Syria, it is apparent that the American policy in Syria is coming apart like a cheap suit.  On the one hand, you have the situation with the Russians, who are clearly beginning to do some things to bolster President Assad’s [government],” the analyst noted.
According to a report published by the New York Times on Monday, Russia is using the airspace over Iran and Iraq to fly military equipment and personnel to a new air field in Syria.
On Saturday, US Secretary of State John Kerry called Lavrov and warned that Washington is deeply concerned of reports of "an imminent enhanced Russian military buildup."
“The second thing that comes up here is that more and more Americans through alternative media are becoming aware of the fact that the United States and Israel and Saudi Arabia have virtually created this ISIS organization, have funded it, and have introduced it into Syria through both Jordan and Turkey," Dankof said, referring to another acronym for the terrorist group.  
"This begs the question of whether or not the United States has been involved in a deliberate attempt to create this ISIS organization to introduce into it into Syria as a means of fomenting unrest that would then justify escalating the American military presence in that country, first from the air,” he stated.
“Later, ominously enough, we have people like [Republican Senator] Lindsey Graham talking insanely about putting thousands of American ground troops into that country," he noted.
Syria has been gripped by deadly violence since March 2011. More than 230,000 people have reportedly been killed and millions displaced due to the violence mainly fueled by the foreign-sponsored militants.
The United States and its regional allies -- especially Qatar, Saudi Arabia and Turkey -- have been supporting the militants operating inside Syria since the beginning of the crisis.
The ISIL terrorists, who were initially trained by the CIA in Jordan in 2012 to destabilize the Syrian government, are engaged in crimes against humanity in the areas under their control.
They have been carrying out horrific acts of violence such as public decapitations and crucifixions against all communities, including Shias, Sunnis, Kurds, and Christians.

Die gefälschte „Flüchtlingskrise“ von Thierry Meyssan


Während die europäischen Medien die Emotionen wecken, indem sie Fotos eines ertrunkenen Kindes und Reportagen über Menschenmassen zeigen, die zu Fuß den Balkan durchqueren, weist Thierry Meyssan darauf hin, dass diese Bilder gefälscht sind. Sicher, sie dienen den Interessen des Chefs der deutschen Firmenchefs Ulrich Grillo und der Nato. Aber sie berichten nicht über das Phänomen in seiner Ganzheitlichkeit und verleiten die Europäer zu ungeeigneten Antworten.

 | DAMASKUS (SYRIEN)  
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Die linke Seite dieses Fotos ist von der atlantischen Presse sehr ausgedehnt veröffentlicht worden. Das Opfer, ein kurdisch-syrisches Kind namens Aylan Kurdi, wird wahrgenommen, als sei es vom Meer angespült worden. Seine Leiche liegt aber senkrecht zu den Wellen statt parallel dazu. Die Anwesenheit eines offiziellen türkischen Fotografen auf der rechten Seite des Bildes bestätigt die Vermutung einer Inszenierung. In der Ferne erkennt man Badende.
Unerwartet überschwemmt eine Welle von Emotionen die Bevölkerung im Gebiet der Nato. Plötzlich wird ihr das Drama der Flüchtlinge im Mittelmeer bewusst – eine Tragödie, die seit Jahren bei völliger Teilnahmslosigkeit andauert.
Dieser Umschwung kommt durch die Veröffentlichung eines Fotos zustande, das ein ertrunkenes Kind an einem türkischen Strand zeigt. Es spielt keine große Rolle, dass dieses Bild eine grobe Montage ist: Das Meer wirft die Leichen parallel zu den Wellen an Land, niemals senkrecht dazu. Es spielt auch keine große Rolle, dass dieses Bild sofort in weniger als zwei Tagen auf den Titelseiten fast aller Zeitungen des Nato-Gebietes reproduziert wurde. Man hat Ihnen ja gesagt, dass die westliche Presse frei und pluralistisch ist.
In dieselbe Bresche schlagen die Fernsehsender, wenn sie die Reportagen über den Exodus von Tausenden von Flüchtlingen zu Fuß, quer durch den Balkan, vervielfältigen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Durchquerung Ungarns gewidmet, das zunächst eine nutzlose Stacheldraht-Barriere errichtet hatte und sich dann in widersprüchliche Entscheidungen verstrickte mit der Folge, dass man die Menschenmenge beim Marschieren auf den Schienen und beim Erstürmen der Züge filmen konnte.
„In Reaktion“ auf die Emotionen, die sie bei ihren Mitbürgern geweckt haben, zerreißen die „überraschten“ und bekümmerten europäischen Verantwortlichen sich nun über die Art und Weise, wie den Flüchtlingen zu helfen ist. Antonio Guterres, der ehemalige Präsident der Sozialistischen Internationale und zur Zeit Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, schaltet sich in ihre Debatten ein und predigt „die obligatorische Beteiligung aller Mitgliedstaaten der EU. Den vorläufigen Schätzungen zufolge haben die europäischen Länder einen potenziellen Bedarf, die Neuansiedlungsmöglichkeiten um 200.000 Plätze aufzustocken“, erklärt er.
Was ist das wahre Problem, welches das Werkzeug dafür und mit welchem Ziel?

Die Mittelmeerflüchtlinge

Seit dem „arabischen Frühling“ 2011 hat sich die Zahl der Flüchtlinge, die versuchen, das Mittelmeer zu überqueren und in die Europäische Union zu gelangen, stark vergrößert. Sie hat sich verdoppelt und ist 2014 auf 626.000 gestiegen.
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Der Migrantenstrom zur Europäischen Union (in Hunderttausenden)
Quelle: Eurostat
Indessen handelt es sich – konträr zur verbreiteten Vorstellung – nicht um eine neue und unkontrollierbare Welle. 1992, als die EU nur 15 statt der heutigen 28 Mitglieder hatte, nahm sie noch mehr auf: 672.000 Flüchtlinge bei 380 Millionen Einwohnern. Es gibt also einen beträchtlichen Spielraum, bevor die Migranten die europäische Wirtschaft mit ihren aktuell 508 Millionen Einwohnern aus dem Gleichgewicht bringen können.
Diese Migranten sind zu zwei Dritteln Männer. Ihren Angaben zufolge ist mehr als die Hälfte zwischen 18 und 34 Jahren. Im Allgemeinen handelt es sich also nicht um Familien.
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Anteil der Männer unter den 2014 in die EU eingereisten Migranten
Quelle: Eurostat
Im Gegensatz zu den aktuell von den Medien verbreiteten Vorstellungen sind nur weniger als ein Drittel Flüchtlinge aus Kriegsgebieten: 20 Prozent sind Syrer, sieben Prozent Afghanen und drei Prozent Iraker.
Die beiden anderen Drittel stammen nicht aus Ländern im Krieg und sind hauptsächlich Wirtschaftsflüchtlinge.
Mit anderen Worten: Das Phänomen der Zuwanderungen ist nur am Rande mit dem „Arabischen Frühling“ und den Kriegen verknüpft. Die Armen verlassen ihre Länder und suchen aufgrund der postkolonialen Ordnung und der Globalisierung ihr Glück in den reichen Ländern. Nachdem diese Erscheinung von 1992 bis 2006 zurückgegangen war, hat sie sich nun wieder eingestellt und nimmt fortlaufend zu. Gegenwärtig steht sie für nur 0,12 Prozent jährlich der europäischen Bevölkerung, wäre also – wenn sie richtet verwaltet wird – keine kurzfristige Gefahr für die EU.
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Der Präsident des Bundesverbands Deutsche Industrie e.V., Ulrich Grillo, wünscht sich 800.000 zusätzliche ausländische Arbeitskräfte in Deutschland. Die europäischen Verträge verbieten dies und die öffentliche Meinung ist dagegen. Also beteiligt er sich an der Inszenierung der „Flüchtlingskrise“, um die Änderung der gesetzlichen Regelungen anzuschieben.

Stellen die Migranten ein Problem dar?

Der Strom der Einwanderer beunruhigt die europäische Bevölkerung, aber von den deutschen Arbeitgebern wird er gefeiert. Im Dezember 2014 erklärte der deutsche „Chef der Chefs“ Ulrich Grillo gegenüber DPA mit heuchlerischer Maskerade seiner Interessen durch menschenfreundliche Gefühle: „Wir sind seit langer Zeit ein Einwanderungsland und wir müssen es bleiben.“ „Als Wohlstandsland und auch aus christlicher Nächstenliebe muss unser Staat sich zugestehen, mehr Flüchtlinge aufzunehmen.“ Und dann: „Ich distanziere mich sehr deutlich von den Neonazis und den Rassisten, die sich in Dresden und anderswo versammeln.“ Und ernsthafter: „In Anbetracht der demografischen Entwicklung stellen wir durch die Einwanderung das Wachstum und den Wohlstand sicher“. [1]
Diese Rede greift dieselben Argumente auf wie die französische Arbeitgeberschaft in den 1970er Jahren. Allerdings ist heute die europäische Bevölkerung relativ betrachtet noch besser gebildet und qualifiziert, während die Mehrheit der Migranten dies nicht ist und leicht für bestimmte Beschäftigungen eingesetzt werden kann.
Die Ankunft unqualifizierter Arbeitskraft, die Lebensbedingungen unter dem Niveau der Europäer akzeptiert, weckt zunehmend Spannungen auf dem Arbeitsmarkt. Die französischen Arbeitgeber legen deshalb Nachdruck auf die Familienzusammenführung. Das Gesetz von 1976, seine Auslegung durch den Europarat 1977 und die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte haben in hohem Ausmaß die Gesellschaft destabilisiert. Dasselbe Phänomen zeigt sich in Deutschland seit der Einführung derselben Verfügungen mit Aufnahme des Familiennachzugs 2007 in das Zuwanderungsgesetz.
Im Gegensatz zu einer gängigen Meinung sind die Wirtschaftsmigranten für Europa kein Identitätsproblem, aber sie fehlen in ihren Heimatländern. Andererseits stellen sie in Deutschland ein soziales Problem dar, wo die Arbeiterklasse – aufgrund der namentlich durch Ulrich Grillo eingeblasenen Politik – längst das Opfer grausamer Ausbeutung ist.
Überall sind es übrigens nicht die Wirtschaftsmigranten, die Probleme schaffen, sondern die nachträgliche Familienzusammenführung.

Wer stellt das aktuelle Bild der „Flüchtlingskrise“ her?

Seit Anfang des Jahres ist der Preis des Transfers von der Türkei nach Ungarn, der früher bei 10.000 Dollar lag, auf 2.000 Dollar pro Person gesunken. Sicherlich sind manche Schlepper Menschenhändler, aber viele wollen einfach den Menschen in Verzweiflung Dienste leisten. Wie es auch sei – wer zahlt den Differenzbetrag?
Wenn zu Beginn des Krieges gegen Syrien im Qatar gefälschte syrische Pässe gedruckt und an Dschihadisten der al-Qaida verteilt wurden, damit sie atlantische Journalisten davon überzeugen können, dass sie syrische „Rebellen“ und nicht ausländische Söldner sind, dann werden übrigens heute durch manche Schlepper syrische Pässe an nichtsyrische Migranten verteilt. Mit vollem Recht glauben die Migranten, die dies akzeptieren, dass die falschen Papiere ihnen die Aufnahme in der EU erleichtern werden. In der Tat haben die Mitgliedstaaten der EU – bis auf die Tschechische Republik und Rumänien – ihre Botschaften in Syrien geschlossen und können die Echtheit dieser Pässe nicht überprüfen.
Es ist sechs Monate her, dass ich mich über die Blindheit der EU-Führung gewundert habe, die nicht den Willen der Vereinigten Staaten begreift, ihre Länder zu schwächen – unter anderem durch die „Flüchtlingskrise“ [2]. Letzten Monat hat die Zeitschrift Info Direkt behauptet, den österreichischen Geheimdiensten zufolge würde die Durchreise syrischer Flüchtlinge nach Europa von den USA organisiert [3]. Diese Beschuldigung muss noch bewiesen werden, doch sie ist von jetzt an eine solide Hypothese.
Übrigens wären diese Ereignisse und Manipulationen ohne große Bedeutung, wenn die EU-Mitgliedsländer dem Familiennachzug ein Ende setzen würden. Das einzig wahre Problem wäre dann nicht die Einreise der Migranten, sondern das Los derer, die unterwegs, bei der Durchquerung des Mittelmeers, sterben – die einzige Tatsache, die keine europäische Führungskraft in Bewegung setzt.

Was bereitet die Nato vor?

Gegenwärtig hat die Nato, das heißt der internationale bewaffnete Arm der USA, sich nicht gerührt. Aber ihren neuen Aufgaben zufolge behält sich die atlantische Allianz die Möglichkeit der militärischen Intervention bei bedeutenden Bevölkerungswanderungen vor.
Mit dem Wissen, dass nur die Nato für die Fähigkeit bekannt ist, eine Falschmeldung über alle Titelseiten der Tageszeitungen ihrer Mitgliedstaaten zu verbreiten, ist es hochgradig wahrscheinlich, dass sie die aktuelle Kampagne organisiert. Außerdem deutet die Gleichstellung aller Migranten mit Flüchtlingen aus Kriegsgebieten sowie das Beharren auf der vorgeblich syrischen Herkunft dieser Migranten darauf hin, dass die Nato einen öffentlichen Einsatz vorbereitet, der mit dem Krieg in Verbindung steht, den sie heimlich gegen Syrien führt.Thierry Meyssan Übersetzung Sabine
[1] «Allemagne : le patronat veut plus de réfugiés», AFP, 23 décembre 2014.
[2] „Die Blindheit der Europäischen Union gegenüber der Militärstrategie der USA“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Neue Rheinische Zeitung (Deutschland), Voltaire Netzwerk, 27. April 2015.
[3] “Insider : Die USA bezahlen die Schlepper nach Europa !”, Info Direkt, 5. August 2015. „USA wird beschuldigt, Sendungen von Flüchtlingen nach Europa zu finanzieren“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 15. August 2015.
Quelle:http://www.voltairenet.org/article188622.html