Monday, April 29, 2013

5000 Bürger der Provinz Hatay sagen Nein zur Aggression gegen Syrien!

5000 Bürger der Provinz Hatay sagen Nein zur Aggression gegen Syrien!

Die Menschen der Region Hatay verteidigen die nationale Souveränität des syrischen Volkes, ihrer Freunde und Nachbarn. Populäre Rockstars, Sänger und Musiker,Schauspieler wie Yasar Aydin, Edip Akbayram, Metin Coslem unterstützen die Sache des Volkes hier, und Lokalpolitiker schließen sich dem klaren Votum der Menschen an. Stoppt die Aggression gegen Syrien! Wir wollen in Frieden mit unseren Nachbarn leben! Zieht die Patriot-Raketen zurück, sie dienen diesem Frieden nicht! Wir brauchen offene Grenzen! Wir wollen, dass der Handel wieder floriert, wir wollen syrische Touristen, Nachbarn, Freunde, Verwandte bei uns willkommen heißen, wie eh und je. Wir wollen die Transportwege offen sehen, die uns mit Nordafrika verbinden!
Adel Omar, Oppositionspolitiker, Repräsentant der syrischen Kommunistischen Partei, Anwalt und Journalist, sagt unter der jubelnden Zustimmung eines überwiegend jungen Publikums: Man macht keine Revolution mit der Nato!! Er trägt ein Che Guevara Käpi, das ihm ein ermordeter Freund hinterlassen hat.
Adel Omar ist Patriot. Er ist jung, großgewachsen, charmant und gebildet. Deutsch hat er am Goethe-Institut in Damaskus gelernt. Heute verteidigt er seine Heimat mit Kopf und Herz gegen die ausländischen Aggressoren. Er weiß, dass er dabei sein Leben aufs Spiel setzt. Dieser Krieg ist anders. Er wird nicht an offenen Fronten, sondern heimtükisch geführt. Heckenschützen besetzen die Häuser und nehmen die Einwohner als Geiseln. Die syrische Armee, die Polizei haben wenig Chancen die Täter zu verfolgen ohne zivile Opfer zu verursachen. Damit kalkulieren die gedungen Mörder.
Abels Weg nach Antakya führte über den Umweg Beirut und Istanbul. Der direkte Wege über seinen Heimatort jenseits der türkischen Grenze ist ihm versperrt. Seine eindringliche Botschaft heißt: Wir brauchen keine humanitäre Hilfe. Unser Mitttel und unser Mut reichen aus, um uns zu verteidigen, um uns schützend vor unsere Regierung, vor unser Staatswesen zu stellen. Wir brauchen eure politische Solidarität, euer Verständnis für unsere Situation. Eure Stellungnahme gegen die wirklichen Aggressoren.
Mein Land ist einer äußerst gefährlichen und raffinierten Aggression ausgesetzt, erklärt er später in Interviews mit lokalen Instanzen, Parlamentariern, mit Bürgermeistern in der Region. Unsere Souveränität, unsere Unabhängigkeit, unsere territoriale Integrität ist bedroht. Uns wird sogar der Status als Rechtssubjekt streitig gemacht. Wir können nicht einmal völkerrechtlich Klage erheben. Wir werden wirtschaftlich stranguliert. Die Freiheit und Würde unseres Volkes ist bedroht. Die Akteure des anschwellenden Guerrilla-Feldzugs gegen unser Land haben erst heute früh einen Bombenanschlag auf unseren Premierminister verübt. Sein Sicherheitsmann ist dabei umgekommen. Inzwischen sterben täglich bis zu 500 Märtyer. Verantwortlich dafür sind der US-Imperialismus im Bunde mit dem zionistischen Israel und der EU. Diese imperialistischen Akteure finden Unterstützung durch reaktionäre arabische Regimes, durch die Türkei, dem loyalen Arm der Nato in der Region. Dieser Krieg ist kein Bürgerkrieg. Es ist kein Krieg den Syrer untereinander ausfechten. Nein! Unter trügerischen, fadenscheinigen Parolen wie “Förderung von Menschenrechten” und der bösartigen Parole “Befreiung des syrischen Volkes von ihrem Dikator” wird eine Aggression gegen unser Volk betrieben und ein schwarzer Propagandafeldzug gegen unseren Präsidenten geführt. Deswegen ist jetzt nicht der Moment unseren Staatschef zu kritisieren. Musste man ihm in der Vergangenheit auch politische Fehler ankreiden, muss man immer noch fordern, dass die Korruption bekämpft wird und dass unbelastete Minister in die Regierung aufgenommen werden, so war doch Präsident Bashar al-Assad nie ein Diktator oder Mörder. Nehmt solche Anschuldigungen aus euren Solidaritätsparolen! Sie sind falsch und helfen nicht den Menschen in Syrien. Adel wurde jubelnd von den Tausenden Konzertbesuchern begrüßt und jubelnder Beifall folgte seiner Rede. Adel hat bereits drei Bombenanschläge überlebt, die von Muslimbrüdern auf ihn verübt wurden. Er gilt den Kontras als Zielscheibe, weil er sich heute im Ausland schützend vor seine Regierung stellt und Zeugnis ablegt über das verhängnisvolle Wirken sogenannter Rebellen. Adel ist fassungslos darüber, dass die Rosa-Luxemburg-Stiftung ihren guten Namen dafür missbraucht, auf einer Konferenz in Düsseldorf einen Verterter der Muslimbrüder zu Wort kommen zu lassen und ihm Raum gibt, Waffen für deren frevelhaftes Tun einzufordern. Alles andere als Revolutionäre seien diese Mordgesellen, die ihm und seinen Landsleuten nach dem Leben trachten, ihr Eigentum stehlen, ihre Häuser in die Luft jagen. Diese Burschen seien konterrevolutionäre Banden, vom Ausland gedungene Mörder. Keinerlei progressive Symbolik, kein menschliches Vorgehen kennzeichne ihre Methoden. Ein Foto dieser Art “Guerrila” in der Jungen Welt vom 15. April empört ihn wie der ganze Bericht auf Seite 3 dieser sich links und alternativ gebenden Zeitung. Tränen stehen ihm bei der Lektüre in den Augen. Der junge Mann, dessen Familie bereits aus Syrien vor den Kontras geflüchtet ist, während er in Damaskus weiterhin mutig stand hält und sein Leben riskiert, ist fassungslos ob der von deutschen Linken dargebotenen Begriffslosigkeit.

Soccorro Gomez, ehemalige Justizministerin im Amazonasstaat Brasiliens, heute Vorsitzende des Weltfriedensrates, erklärt unterdessen: Die Aggresion gegen Syrien ist ein Angriff auf die ganze Region. Antakkya bildete vormals eine zentrale Transportachse zum Nahen Osten bis nach Nordafrika. Das Transportwesen dieser zweitwichtigsten Handelsroute für die Türkei liegt jetzt darnieder, die übrige Industrie auch, da die “Rebellen” die Grenze kontrollieren und die ganze Region terrorisieren. Der heimtückische Angriff auf Syrien gilt letzlich der ganzen menschlichen Gemeinschaft, meint die erfahrene indigene Politikerin. Die Welt muss im Eigeninteresse ihre Stimme erheben. Das gleiche Vorgehen wie in Syrien, kann und wird, wenn unwidersprochen, einem missliebigen Land nach dem anderen widerfahren. Dieser Gefahr müssen die friedliebenden Völker gemeinsam Einhalt gebieten. Kenntnisse darüber, was wirklich in Syrien dieser Tage geschieht, ist die Grundvorrausetzung für den erforderlichen Aufschrei gegenüber dem heimtückischen Feldzug gegen das immer wieder kolonisierte Land unterstreicht Frau Gomez. Eine starke ausländische Vertretung von Friedenskräften, die herzlich willkommen war, wird dafür Sorge tragen, dass zumindest das Wissen in die Welt hinausgeht. Asiatische und russische Medien berichteten schon breit über die Tage lange Konferenz, deren Abschluss und Höhepunkt das Konzert in der Provinz Hatay bildete. In Istanbul war sie am 25. April im Nazim Hikmet Kultur-Zentrum eröffnet worden. Zahlreiche freiwillige, meist jugendliche Helfer unterstützten die türkischen Organisatoren der Friedensgesellschaft und den Weltfriedensrat als Schirmherrn bei ihrer großartigen Arbeit. Besuche bei Vertretern von Gewerkschaften, Ständekammern der Anwälte und der Ärzte in der 20 Milionenstadt Istanbul und Begegnungen mit Parlamentariern und Bürgermeistern gehörten mit zum umfangreichen Programm. Die Aufgeschlossenheit dieser Kreise gegenüber dem vorgetragenen Anliegen war bemerkenswert. Konsensfähig ist demnach die Parole:
Es lebe die wirkliche Völkerverständigung und die echte anti-imperialistische Solidarität!